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DRK 1-15

60 DRK SERVICETEIL drk redaktion Ehrenamtporträts Das Deutsche Rote Kreuz ist dort, wo Menschen Hilfe benötigen. Direkt vor Ort, vernetzt in der Region oder in Zusammenarbeit mit an- deren Organisationen beim Einsatz auf der ganzen Welt. So unterschiedlich die Situationen sind, in denen Menschen Hilfe brauchen, so vielfältig sind auch die Aufgaben, die unsere ehrenamtlichen Helfer tagtäglich übernehmen. Mehr als 400.000 Ehrenamtliche engagieren sich bereits neben Beruf, Studium oder Schule beim Deutschen Roten Kreuz. Es sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensge- schichten und Motivationen. Zwei möchten wir hier vorstellen: Mein Name ist Robert Preße. Ich bin 26 Jahre alt und seit November 2013 ehren- amtlich als Kreisjugendleiter des Jugend- rotkreuz aktiv. Warum? Ich sehe mich selbst in ei- ner sinnvollen Funktion bei der ich in mei- ner Freizeit ei- nen Beitrag zur Gesellschaft leisten kann. Für mich selbst ist es außer- dem ein ver- gleichsweise einfacher Einstieg in vorher völlig unbekannte Aufgabengebiete und Strukturen. Dabei lerne schon sehr früh Dinge, die mir im Leben eines normalen Biologiestudenten kaum zugänglich ge- wesen wären. Beispielsweise Personalfüh- rung und Konfliktlösung oder auch (als not- wendiges Übel) buchhalterische Aufgaben. Das Ehrenamt bringt mich mit Menschen verschiedenster Altersstufen zusammen. Besonders motiviert mich dabei die Arbeit mit jungen Menschen, die sich noch ganz vorurteilsfrei für verschiedenste Themen- gebiete öffnen. Das bietet dann einen dif- ferenzierten Blick auf unsere Gesellschaft und unser Leben, die Natur und Umwelt, das soziale Engagement oder das Tole- ranz- und Demokratiebewusstsein. Ich mag weiterhin das problemlösungsori- entierte Arbeiten und die Zusammenarbeit mit anderen Funktionsträgern, beispiels- weise aus der Politik, aus anderen DRK- Gemeinschaften oder anderen Verbände und Firmen. Die „Richtlinienkompetenz“ im Amt eines Gemeinschaftsleiters bietet mir auch den notwendigen Gestaltungs- spielraum um eigene Vorstellungen und Ansätze kreativ umsetzen zu können. Wünsche? Ich wünsche mir, dass noch mehr Men- schen erkennen, dass die Zukunft einer Gesellschaft immer bei den Kindern und Jugendlichen anfängt. Die Nachwuchsge- winnung bei gemeinnützigen Organisatio- nen und das Begeistern für kreative Ideen sind von unschätzbarem Wert. Sobald ich mein Studium erfolgreich beendet habe, werde ich wohl meine Funktion aus be- ruflichen Gründen aufgeben müssen. Bis dahin möchte ich noch einen geeigneten Nachfolger finden. Tipps? Ich höre oft, dass Menschen sich nicht vorstellen können, eine ehrenamtliche Ar- beit zu leisten. Vermutlich werden sie es aufgrund dieser Einstellung auch nie ver- suchen. Ich rate allen, die in ihrem Leben nach einer zusätzlichen Beschäftigung, einer sinnvollen Aufgabe oder einfach nur nach Abwechslung suchen, einfach den Schritt ins Ehrenamt zu wagen. Man hat kaum etwas zu verlieren, dafür jedoch ganz viel zu gewinnen. Vielleicht sind auch zwei oder drei Versuche nötig, um die richtige Aufgabe zu finden. Zu spät ist es jedoch nie dafür! Mein Name ist Max Göthel. Ich bin 22 Jahre alt und seit Dezember 2013 der Stellvertretende Technische Leiter der Studentischen Wasserwacht. Seit Som- mer 2014 bin ich auch kommissarischer Ausbildungsleiter. Warum? Seit 2002 bin ich im Schwimmverein mei- ner Heimatstadt Spremberg aktiv. Ich woll- te aber schon immer mehr als nur schnell Schwimmen. So ging ich 2010 in die Was- serwacht Spremberg und nachdem ich 2011 zum Studium der Verkehrswirtschaft nach Dresden kam, schloss ich mich der lokalen Studentischen Wasserwacht an. Viele Dresdner Rettungsschwimmer habe ich dann im Sommer 2012 an der Ostsee in Markgrafenheide und Warnemünde ken- nen gelernt und fühlte mich sehr willkom- men. Das Ehrenamt bietet mir die einma- lige Möglichkeit das praktische mit dem nützlichen verbinden: Ich kann durch den Sport fit bleiben und gleichzeitig Fähigkei- ten erwerben, die Anderen im Notfall hel- fen werden. Das macht Spaß und stiftet für mich einen Sinn. Es ist auch ein schönes Gefühl mit 100 Leuten in der Ortsgruppe und Tausenden weltweit die utopische Idee für eine menschlichere Welt zu teilen. Bei der Wasserwacht lerne ich nicht nur für meine Tätigkeit sondern auch für mich per- sönlich. Diese Fähigkeiten kann ich dann wieder zum Nutzen der Gemeinschaft ein- bringen. Meine Funktion bietet dabei viele Entfaltungsmöglichkeiten: Bootsdienst, Sanitätsdienst, Fließwasserretter, Ausbil- der, oder Führungskraft. Schön ist auch der menschliche Zusammenhalt, beispielswei- se unser wöchentlicher Stammtisch nach dem Schwimmtraining. Wünsche? Wir brauchen als DRK-Einheit genug Kraft und Freiwillige um unseren neuen Aufga- ben gewachsen zu sein. Dabei geht es vor allem um den Wasserettunganhänger im erweiterten Katastrophenschutz, den Auf- bau des Fließwasserrettertrupps und den Dienste in den Dresdner Freibädern. Viel- leicht ergibt sich dabei ja mal eine Zusam- menarbeit mit anderen Wasserettungs- organisationen. Für unsere Arbeit würde ich mir eine bessere Wahr- nehmung und Anerkennung durch die po- litischen Ent- scheidungs- träger in der Landeshaupt- stadt Dresden wünschen und dass es weni- ger finanzielle Spannungen im Kreisverband gibt. Tipps? Das Beste ist wohl, einfach mal vorbei zu kommen. Wir trainieren beispielsweise je- den Dienstag 19.45 Uhr in der Schwimm- halle Freiberger Platz. Dabei muss man kein Schwimm-Ass sein. Es zählt der Wille, sich einzubringen und Spaß bei der Sache zu haben. Als Belohnung gibt es ein gutes Gefühl und wer dabei bleibt, denkt sicher öfter mal über sich und die Welt nach.

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