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DRK 1-15

drk redaktion 06 DRK SERVICETEIL Was sind die Kernaufgaben eines Kreisverbandes? Interview mit Horst Maier, Vorstandsvorsitzender des KV Chemnitz e.V. Wofür steht für Sie das DRK? Nun zum ersten sind wir etwas Reales, et- was zum Anfassen, vor Ort. Das Deutsche Rote Kreuz macht sich bei den Menschen bemerkbar, man kann uns hören und se- hen und das ist auch das was wir wollen: wahrgenommen werden. Wie funktioniert das bei Ihnen in Chemnitz? Damit man gut wahrgenommen wird, muss man jeden Tag an vielen Fronten kämpfen. Da geht es zum einen natürlich um Öffentlichkeitsarbeit. Aber zum ande- ren sind wir ein sozialer Dienstleister, der an seiner Leistungsfähigkeit gemessen wird. Wir stehen da ja in Konkurrenz zu anderen Wohlfahrtsorganisationen und auch privaten Dienstleistern. Auf haupt- amtlicher Ebene muss das DRK in Chem- nitz durch Qualität und Service auffallen. Hier kann ich aber nur von Chemnitz spre- chen – die Spielräume sind da von KV zu KV verschieden. Was tun Sie da in der Öffentlichkeits- arbeit konkret? Das ist für uns eine ganzheitliche Auf- gabe. Zum einen stehen wir im direkten Kontakt zu unseren 6.500 Fördermitglie- dern und unseren 800 Ehrenamtlichen. Deshalb stecken wir Zeit und Geld in Kommunikation beispielsweise über un- sere Webseite, Facebook, Geburtstags- briefe oder auch die DRK-Zeitung. Das ist eine gut angelegte Investition, denn diese Mitglieder wollen wir ständig informieren und natürlich weiterhin emotional für das Deutsche Rote Kreuz begeistern. Über verschiedene Veranstaltungen erreichen wir außerdem weitere Spender und Spon- soren, aber auch Blutspender. Und ganz wichtig ist natürlich auch der Kontakt zu unseren potenziellen Kunden. Das DRK hat ein breites Angebot und das sollen die Leute auch gern in Anspruch nehmen wollen. Verfolgen Sie dabei eine langfristige Strategie? Natürlich! Das ist ebenso eine wichtige Aufgabe. So tief wir auch im Tagesge- schäft stecken – wir müssen uns gleich- zeitig um die Zukunftsfähigkeit des Kreis- verbands Gedanken machen. Da geht es etwa um Mitgliedergewinnung, die Aus- und Weiterbildung, unsere Jugend- abteilung oder Qualitätssicherung. Das klingt alles sehr trocken, aber wir müssen es schaffen, diese Begriffe mit Leben zu füllen und mit Mut und guten Ideen die kommenden 5 –10 Jahre im Auge behal- ten. Geht es am Ende nicht doch meistens ums Geld? In gewisser Weise stimmt das. Unser Kreisverband arbeitet zuschussfrei und deshalb müssen wir sehen, dass unsere mittelfristige Planung auf soliden finanzi- ellen Pfeilern steht. Schließlich tragen wir Verantwortung für unsere hauptamtlichen Mitarbeiter. Aber Geld ist nicht alles. Das DRK steht ja für eine Idee des Helfens und der Mitmenschlichkeit. Ein Kreisver- band muss sich also im eigenen Interesse auch immer fragen, ob sich da etwas ver- bessern lässt. Und das geht eben nur mit einer langfristigen Zukunftsstrategie. Im Ergebnis haben wir eine starke Wasser- wacht, eine schlagkräftige Bereitschaft, neugierige Jugendrotkreuzler und einen unglaublich aktiven Sozialen Dienst. Da stecken überall Menschen dahinter, zum Teil im Ehrenamt. Ohne motivierte Mitar- beiter könnte man also allein mit Geld fast gar nichts davon erreichen. Schauen Sie dabei auch über den Tellerrand hinaus? Ja, das ist auch ganz wichtig. Klar ist, je- der Kreisverband kann nur in seinem Be- reich wirken. Aber die Zusammenarbeit mit den umliegenden DRK-Verbänden ist eine wichtige Zukunftsaufgabe. Hier sehe ich noch viel Potential. Schließlich denken die Menschen in unserer Region ja auch nicht in den Grenzen der Kreisverbände. Sie sehen das DRK als Marke mit überre- gionalem Wirkungsanspruch. Da geht es beispielsweise um die reibungslose Zu- sammenarbeit bei Großveranstaltungen oder im Katastrophenschutz, aber auch um eine gemeinsame Strategie bei der Aus- und Weiterbildung. Über die „Liga der Wohlfahrtsverbände“ stehen wir da sachsenweit auch mit allen anderen Be- teiligten in engem Kontakt. Das eröffnet kurze Dienstwege und das ist immer im Sinne unserer eigentlichen Aufgabe, den Menschen zu helfen. Vielen Dank für das Gespräch! Horst Maier, Vorstandsvorsitzender des Chemnitzer Kreisverbands.

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