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DRK Zeitung März 14

06 DRK AUS DEM LANDESVERBAND SACHSEN Bundesfreiwilligendienst – ein Porträt der Motivationen Der Bundesfreiwilligendienst (BFD), der seit dem 01. Juli 2011 den Zivildienst er- setzt, bietet für Freiwillige aller Alters- stufen ganz unterschiedliche Anreize. Erfahrungen sammeln, einen Neuan- fang wagen oder eine Chance nach der Arbeitslosigkeit – die Motivationen sind so unterschiedlich, wie die Bundesfrei- willigen selbst. Drei Freiwillige aus den Meißner Werkstätten für Menschen mit Behinderung erzählen von Ihrem Frei- willigendienst. Torsten Wieland DER JUNIOR – ÜBERBRÜCKENDE ERFAHRUNGEN „Meine Motivation für den BFD ist, dass ich Geld für meinem Auslandaufenthalt brauche“, sagt Erik Wießner und wirkt dabei entschlossen. Er ist 19 Jahre alt und seit September 2013 in den Meißner- Werkstätten beschäftigt. Der junge Mann hat sein Abitur in der Tasche und ist hung- rig auf das Leben. Er will sechs Monate lang Argentinien entdecken, Spanisch lernen und auch dort für acht Wochen zu- gunsten sozial benachteiligter Kinder ei- nen Freiwilligendienst leisten. Neben dem regelmäßigen Verdienst hat Erik Wießner die Möglichkeit gereizt, „im richtigen Ar- beitsleben“ Erfahrungen zu sammeln. „Als Schüler bekommt man leider von der Pra- xis draußen nicht wirklich viel mit. Interes- sant sind die realen Arbeitsanforderungen. Jetzt muss ich in sechs Monaten mit zwölf Tagen Urlaub auskommen – das ist schon eine interessante Selbsterfahrung!“ Seine Stelle fand er in einem Bereich der Meißner Werkstätten, in dem chronisch psychisch Kranke beschäftigt sind. Der junge Mann hatte vorher noch keinen Kontakt zu Menschen mit Beeinträchti- gungen. Er hatte Respekt vor dem Unbe- kannten; doch nach nur einem Monat hat- te er die anfängliche Scheu abgelegt. „Ich merke, dass die Behinderten letztendlich sehr normal sind und auf ihre Art ihr Leben meistern. Das ist beeindruckend!“ Für sechs Monate leistet Wießner den Freiwilligendienst. Eine kurze Etappe, in der er auf ein interessantes Aufgabenfeld und ein festes „Taschengeld“ am Monats- ende bauen kann. Der BFD kann zwischen sechs und achtzehn Monaten absolviert werden und bietet damit eine Flexibilität, die ihn für viele junge Menschen in Wieß- ners Alter interessant macht. Gerade für Abiturienten, die die Wartezeit bis zum Studium überbrücken müssen, scheint diese Art Freiwilligendienst optimal. Ich bin selbstständiger als in der Schule, habe aber trotzdem jemanden, der mir den Weg zeigt und an den ich mich im Zweifelsfall wenden kann“, berichtet Erik Wießner. Die Freiwilligen im Bundesfreiwilligendienst werden während ihres Einsatzes von päda- gogischen Fachkräften des Trägers in allen wichtigen Fragen begleitet. Innerhalb der Einsatzstellen werden die Freiwilligen fach- lich angeleitet sowie individuell unterstützt. Ob jung oder alt, mit Ausbildung oder ohne: Der Bundesfreiwilligendienst ist für jeden etwas. Fotos: DRK LV Sachsen Erik Wießner: Der 19-Jährige finanziert sich als Freiwilliger den Auslandsaufenthalt.

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