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DRK Zeitung März 14

04 DRK AUS DEM LANDESVERBAND SACHSEN drk landesverband sachsen INTERVIEW „Absolut loyale und sehr motivierte Rettungsdienstler“ Bei den zurückliegenden Ausschrei- bungen des Rettungsdienstes war das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen sehr erfolgreich. Leider führt dieser eher po- sitive Umstand dazu, dass anonyme Beschuldigungen gegenüber den Ret- tungsdiensten des DRK erhoben wer- den – was sich nicht zuletzt in kritischen Presseberichten niederschlägt. Darüber sprachen wir mit Rüdiger Unger (RU), Vorsitzender des Vorstands des DRK Landesverbandes Sachsen e.V. Vom DRK ist in der letzten Zeit viel in den Medien zu hören. Was ist da los? RU: Ja, das stimmt. Es gab ein paar Be- richte über das sächsische DRK in den lokalen Medien. Hauptsächlich ging es um die momentan laufenden Ausschrei- bungen für den Rettungsdienst auf die wir uns sehr gut vorbereitet haben und bei denen wir im Resultat äußerst er- folgreich waren. Einige Mitbewerber sind nun enttäuscht und versuchen mit un- schönen Methoden Stimmung gegen die DRK Kreisverbände zu machen. … ein anonymes Schreiben behaup- tet sogar Bevorzugung im Vergabe- prozess. RU: Das ist absoluter Unfug. Die Aus- schreibungen werden durch externe Kanzleien begleitet. Die Vergabeverfah- ren sind streng formalistisch und ob- jektive Kriterien ermöglichen gar keine Bevorzugung eines bestimmten Bieters. Außerdem wurden viele Entscheidun- gen im Nachgang von den unterlege- nen Mitbewerbern angefochten. Die Entscheidungen wurden dann von der Vergabekammer Sachsen noch einmal auf die Einhaltung der strengen Kriterien geprüft. Bisher wurde keine einzige Ver- gabe beanstandet. Und dann gibt es noch Vorwürfe über ungerechte Entlohnung? RU: Momentan wird jeden Tag etwas Neues aus dem Hut gezogen. Natürlich meist anonym und nicht den Tatsachen entsprechend! Ein Vorwurf betrifft bei- spielsweise die DRK-Dienstkleidung – sie wäre veraltet und manche Mitarbeiter hätten überhaupt keine. Dazu kann ich nur sagen, was für ein Unsinn! Das Ge- genteil ist der Fall. Gerade bringen wir die Dienstkleidung auf den neuesten Stand. Vor allem die neu zu uns gekommenen Mitarbeiter habe die neue Dienstbeklei- dung schon erhalten. Auch das Thema Lohndumping beim DRK Rettungsdienst ist eine Mär. Die Behauptung, das DRK bezahle seine Rettungsdienstmitarbeiter weit unter dem Niveau der anderen Wohl- fahrtsverbände ist schlichtweg falsch – einzig die Johanniter zahlen im Einzelfall höhere Löhne, da sie an einen bundes- einheitlichen Tarif gebunden sind. An- dere Mitbewerber liegen wiederum teil- weise recht deutlich unter den Gehältern, die das DRK in Sachen zahlt. Auch der Vorwurf, Mitarbeiter hätten Gehaltsein- bußen durch den Betriebsübergang hin- zunehmen, ist vollkommen aus der Luft gegriffen. Nach § 613 a BGB sind wir ge- setzlich verpflichtet die neuen Mitarbeiter (also beispielsweise die ehemaligen Jo- hanniter, Anm. d. Red.) nach ihren alten Arbeitsverträgen zu bezahlen. Dieser Be- standsschutz ist richtig und auch wichtig für die Mitarbeiter, schließlich sollen Sie durch einen Wechsel des Anbieters nicht schlechter gestellt werden als vorher. Wie wird innerhalb des Rettungs- dienstes damit umgegangen? RU: An dieser Stelle betone ich noch ein- mal, dass es sich bei den meisten der 190 neuen DRK-Mitarbeiter um absolut loyale und sehr motivierte Rettungs- dienstler handelt. Sie verrichten ge- wissenhaft und mit hohen Einsatz Ihren Dienst. Davor habe ich großen Respekt. Ein Betriebsübergang ist immer eine schwierige Sache – für alle Beteiligten. Dass sich die Mehrzahl unserer neuen Mitarbeiter schon sehr gut bei uns ein- gelebt hat und wirklich tolle Arbeit leis- tet, gerät dabei aus dem Blick. Insofern finde ich es bedauerlich, dass über die teilweise unausgewogene Berichterstat- tung in der Presse viel Unruhe in unsere Rettungswachen hineingetragen wird. Was wird das DRK mittelfristig gegen die ungleiche Bezahlung tun? RU: Wie ich schon sagte, für die neuen Mitarbeiter gibt es eine Besitzstandsga- rantie. An ihrer Grundvergütung ändert sich also nichts. Dementsprechend lässt es sich nicht vermeiden, dass es in einer Rettungswache unterschiedliche Ge- haltsgruppen für gleiche Tätigkeiten gibt. Dies ist nicht schön, aber grundsätzlich auch nicht zu ändern. Rüdiger Unger, Vorsitzender des Vorstandes des DRK Landesverbandes Sachsen e.V.

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