Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DRK Zeitung 2-2013

32 drkzeitung drk historisch Serie – Teil 1 Zukunft wächst auf Geschichte. Auch ein Blick zurück kann deshalb helfen, die Gegenwart besser zu verstehen und den Fokus auf das Wesentliche zu richten. 150 Jahre Rotes Kreuz sind ein Anlass einmal in den Archiven des Sächsischen Rot-Kreuz-Museums in Beierfeld zu stöbern und hier längst vergessene DRK-Geschichte vorzustellen. Geheimnisvolle Post Alles begann mit einer Postkarte. Zu sehen ist ein Gebäude mit Rot-Kreuz-Fahne an einer Bahnlinie. Auf der Rückseite steht „Deutsches Rotes Kreuz Landessanitäts- schule Sachsen 22. Mai 1936“ – kein Hinweis auf den Ort oder was damit passierte. Nach vielen Gesprächen mit Zeitgenossen konnte Museumsleiter André Uebe das Geheimnis lüften: Es han- delt sich um die Landessanitätsschule Sachsen in Gnaschwitz, südlich von Bautzen, eine ehemalige Pulverfabrik, die im Zuge der Entmilitarisierung nach dem Ende des I. Weltkriegs aufgelöst wurde. Neuer Mieter des ehemaligen Kultursaals wurde ab 1936 das DRK. Zur Einweihung kamen der Bautzner Bürgermeister, Mi- litärärzte, Kreiskolonnenführer, Regierungsräte; sogar der damali- ge sächsische Staatsminister ließ sich blicken. Der ehemalige Speisesaal wurde als Unterrichtsraum ausgebaut. Das ganze Gebäude wird mit einer Zentralheizung beheizt. Neben den Dienst- und Freizeiträumen sowie einem Vortragssaal befin- det sich auch ein hygienisch einwandfreier Duschraum. Im Außengelände befinden sich weitere Übungsplätze. Der Schlafsaal ist mit 70 Betten ausgestattet. Der Unterricht unter- schied sich im wesentlichen nicht vom heutigen: Krankentrans- port, Erste Hilfe, Seuchenbekämpfung und natürlich Sport und Kameradschaftsabende. Lektionen in Gas- und Luftschutz, na- tionalsozialistischer Staatslehre und Rassenpflege wiesen aber schon damals auf eine nahende kriegerische Auseinanderset- zung hin. Ein Transportführer übernahm die Aufsicht vom Dresdner Bahn- hof bis nach Bautzen. Dort ging es weiter mit dem Bus in die Landessanitätsschule Sachsen Gnaschwitz. Bis zum September 1938 fanden 46 Lehrgänge à 10 Tage statt. Wenige Monate später kam die Bildungsstätte unter Wehrmachts- verwaltung – der Krieg hatte begonnen. Erst im Juni 1941 eröff- nete die Nachfolgeeinrichtung, die Landesführerschule in Rade- beul ihre Pforten. Das Museum ist immer auf der Suche nach Spuren in die Vergangenheit und Hinweise von Zeitzeugen. Melden Sie sich bei André Uebe, Leiter Sächsisches Rot-Kreuz-Museum Beierfeld, Telefon: 03774 509333 bzw. 0179 4443187 oder per Mail: museum@drk-beierfeld.de

Pages