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DRK Zeitung 2-2013

30 drkzeitung drk redaktion LEHRGANG BABYSITTING Mit Kevin allein zu Haus „Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr.“ Ein Behauptung bei der viele zumindest dem zweiten Punkt kaum widersprechen würden. Besonders kompliziert ist es mit Kindern ein gemein- sames Paarleben zu führen. Auch Berufs- väter und -mütter wollen irgendwann mal wieder nur zu zweit essen gehen, ins Kino oder einfach Freunde besuchen. Fast un- möglich wird das, wenn die Familie nicht in der unmittelbaren Nähe wohnt und die treue Oma nicht das Aufpassen überneh- men kann. Hier kommen dann die profes- sionellen Babysitter ins Spiel. Meistens weiblich, meistens jung, organisieren sie den Eltern das Stück Freizeit, was es ih- nen hilft, einen Ausgleich vom Alltag zu finden und sich trotz größter Liebe zum Kind auch wieder auf sich zu besinnen. Doch wem kann man sein Kind anvertrau- en? Weiblich und jung sind noch keine Qualitätskriterien, die die Auswahl einfa- cher machen. Das Deutsche Rote Kreuz bietet deshalb Kurse an, die es den Baby- sittern in spe ermöglichen, erste Erfahrun- gen im Umgang mit den Kleinsten zu ma- chen. Die Kandidaten müssen wenigstens 14 Jahre und dürfen höchstens 27 Jahre sein. Im Gegenzug können die Eltern am Ausbildungssiegel, den Wissensstand der künftigen Vertrauensperson abschätzen. Die Babysitter erhalten in den Kursen Ein- blick in die Grundlagen der Spielpädago- gik, Kindesentwicklung, Erster Hilfe bei Krankheit und Unfall, Säuglingspflege und den Rechten und Pflichten eines Baby- sitters. Nach der Ausbildung werden die Babysitter in Vorgesprächen vom DRK für die Vermittlung ausgewählt. Interessierte Eltern können dann auf der Webseite des DRK über eine einfache Postleitzahlenabfrage die nächstgelege- nen DRK-Anbieter finden. Zwar bieten nicht alle Kreisverbände diesen Service an – bei einem Test klappte die Suche aber problemlos: innerhalb von Sekunden erscheint die Adresse der wohnortnahen DRK-Familienberatung, nebst Kilometer- angabe. Nach einem kurzen Informations- gespräch und der Aufnahme der Wünsche und Anforderungen erhalten die Eltern dann die Telefonnummer eines geeigne- ten Babysitters mit dem sie individuell das Honorar verhandeln können. Die Kosten für die Ausbildung werden aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Außer- dem fällt eine geringe Vermittlungsgebühr an, um die Kosten für die Versicherung zu decken. www.drk.de Erste Hilfe für kleines Geld – Leben retten unbezahlbar Erste-Hilfe-Kurse sind für Führerschein- absolventen Pflichtprogramm. Otto-Nor- malbürger hat nach diesen umfangreichen Schulungen meist nicht mehr viel am Hut mit „Herz-Lungen-Wiederbelebung“ oder „Stabiler Seitenlage“. Meist vergehen vie- le Jahre bis die Einsicht wächst, sich doch mal wieder mit Erster Hilfe zu beschäfti- gen um im Notfall tatsächlich Leben ret- ten zu können. Viele Kreisverbände bieten dafür Auffrischungskurse für den kleinen Geldbeutel an. 15 Euro soll das kosten. Doch wie realistisch ist ein Kurs zum Preis eines Kinobesuchs? Enrico Arendt ist verantwortlich für Ausbildung beim Kreis- verband Glauchau und erklärt: „Auch wir bieten diese Kurse für wenig Geld an. Das senkt die Einstiegsschwelle. Aber einen vollständigen Kurs kann zu diesem Preis niemand erwarten.“ Dafür gebe es einfach auch zu viele Fragen der Kursteilnehmer. Diese zu beantworten kostet Zeit, vor al- lem wenn nicht alle Teilnehmer auf dem gleichen Wissensstand sind. In Glauchau hat man sich deshalb etwas anderes einfallen lassen. „Wir bieten die Auffrischungskurse nach Themen geglie- dert an“, sagt Arendt, „beispielsweise mit den Schwerpunkten Wiederbelebung oder Absicherung einer Unfallstelle.“ Das könne dann wesentlich intensiver behan- delt werden und ist auch für die Teilneh- mer eine schlüssige Lösung. Nichts desto trotz wird in Glauchau weiter an der kon- zeptionellen Umstrukturierung der Aus- und Weiterbildungskurse gearbeitet. „Wir sind bestrebt die Nachfrage hoch zu halten und freuen uns wenn Unternehmen, Vereine oder die Bewohner eines Senio- renheims bei uns ihre Auffrischungskurse machen“, erklärt der der Glauchauer Aus- bildungsleiter. Aber auch Privatpersonen sollten ihre Ersthelfer-Kenntnisse kritisch hinterfragen. Denn viele Menschen las- sen sich von der Angst vor rechtlichen Konsequenzen wegen einer fehlerhaften Ersten-Hilfe im Notfall abschrecken. Doch dem kann Arendt entgegenhalten: „Falsch macht nur derjenige etwas, der nicht hilft.“ Fotos:Fotolia.com AUFFRISCHUNGSKURSE Leben retten zum Sparpreis

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