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DRK 2-2010

Redaktion 29 Mit neuer Kraft Mutter/Vater-Kind-Kuren sind seit der Gesundheitsreform 2007 Pflichtleistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung. Damit müssen die Krankenkassen Vorsorge- und Rehamaßnahmen für Mütter und Väter genehmigen, wenn sie medizinisch notwendig sind. Einkaufen, putzen, Essen kochen, zwischendrin den „Großen“ in den Kindergarten bringen und wieder ab- holen. Wenig Zeit bleibt, um mit der „Kleinen“ zu spielen. An eine wohlver- diente Mittagsruhe ist nicht zu denken und auch nachts kommt Simone Ja- cob kaum zur Ruhe – pünktlich zum zweiten Geburtstag bahnen sich die Backenzähne den Weg durch den Kie- fer ihrer Tochter. Seit vier Jahren lebt die 38-jährige Dresdnerin für ihre Kin- der. In wenigen Wochen wird sie wie- der ins Arbeitsleben einsteigen. Um im Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt be- stehen zu können, nutzte sie die Erzie- hungszeit zu einer Weiterbildung. Seit Jahren leidet sie unter Allergien. Der ständige Stress forderte schließ- lich seinen Tribut und äußerte sich in ständigen Infekten. „Irgendwann er- fuhr ich im Bekanntenkreis von den Mutter-Kind-Kuren“, erzählt Simone Jacob. „Für viele Mütter und Väter bedeutet eine Kur, zusammen mit ihren Kindern Kraft zu schöpfen und ihre Gesundheit zu stärken“, erklärt Antonie Muschalek vom Landesverband. Sie empfiehlt eine Kur zu beantragen, um eine Schwä- chung der Gesundheit von Eltern oder Kind, die in absehbarer Zeit voraus- sichtlich zu einer Krankheit führt, zu beseitigen. Das DRK sei ein wichtiger Teil der therapeutischen Kette des Müttergenesungswerkes, welche die Kurmaßnahme mit Beratung im Vor- feld und der nachhaltigen Nachsorge für die Frauen verbindet. Auch Simone Jacob ließ sich beraten und stellte schließlich einen Kurantrag bei ihrer Krankenkasse. Dieser wurde abgelehnt. Es folgten ein mehrmonati- ger Schriftwechsel und zahlreiche auf- reibende Telefonate. Auch der zweite Antrag wurde negativ beschieden. „Ablehnungen von Kuranträgen sind oftmals auf unzureichende Atteste zu- rückzuführen. Dort mangelt es dann häufig an einer genauen Beschreibung der Beschwerden und Symptome“, sagt auch DAK-Pressesprecher Martin Plass. Diese Erfahrung machte auch Simone Jacob. Unzählige Befunde trug sie zusammen und stellte ge- meinsam mit ihrem Hausarzt einen dritten Antrag, der schließlich bewilligt wurde. Auch das DRK in Sachsen bietet in seiner Kureinrichtung „Haus am Jons- berg“ im Zittauer Gebirge Mutter/ Vater-Kind-Kuren sowie Kuren für schwangere Frauen an. „Im ersten Quartal 2010 wurden in dieser Einrich- tung 25 Kurgäste weniger begrüßt als geplant. Dies entspricht einem Rük- kgang von 58 % gegenüber dem Vor- jahr“, erklärt Antonie Muschalek und führt dies auch zurück auf die Ableh- nungspraxis der Krankenkassen. Dem DRK entstünden deutliche Einbußen durch diese aktuellen Begebenheiten. „Ein genereller Rückgang der Bewilli- gungen kann daraus nicht abgeleitet werden“, kontert Martin Plass. Viel- mehr verweist er auf einen Anstieg um 8,3 Prozent: Demnach gab es in der Versorgungsregion Dresden im Jahr 2008 noch 216 Bewilligungen, wäh- rend es 2009 schon 234 waren. „Ich kann trotzdem nur jedem empfeh- len, hartnäckig zu bleiben“, empfiehlt Simone Jacob. „Hätte ich nach der zweiten Ablehnung aufgegeben, wäre auch mein Antrag nicht bewilligt wor- den“. LK Haus am Johnsberg Unter diesem Motto lädt der DRK- Landesverband Sachsen vom 3. bis 4. November zu einer Fachtagung nach Dresden ein. Die Einrichtungen und Dienste im DRK leben mehr denn je in einem Span- nungsfeld zwischen ökonomischen Zwängen und sozialer Verantwortung. Die Leitungen und Mitarbeiter erleben täglich Zerreißproben zwischen den Bedürfnissen der Patienten, dem eige- nen Berufsethos, den qualitativen und quantitativen Standards sowie den fi- nanziellen Ressourcen. Auf der Fach- tagung soll über diese aktuellen Fra- gen sowie der Positionierung des DRK auf dem Markt debattiert und disku- tiert werden. Nähere Hinweise, u. a. auch die An- meldung sowie das Tagungsprogramm unter www.drksachsen.de im inter- nen Download unter Qualitätsmanage- ment. „DRK Qualitätsoffensive“

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