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DRK SERVICETEIL 19 drk historisch GESCHICHTE Deutsche Heilstätte in Dresden Loschwitz Die Heilstätte Loschwitz entstand 1872 auf einem früheren Weinbergs-Grund- stück im Dresdner Norden. Das Haus ist eng mit dem Namen Marie Simon verbunden (gestorben 1877). Nach Beendigung der Volksschule siedelte Si- mon zirka 1852 von Bautzen nach Dres- den über. Nachdem sie unter anderem in der Schlacht bei Königgrätz das Leid der Verwundeten sah, kam sie zu dem Entschluss ihr Leben der den Hilfsbedürf- tigen zu widmen. 1867 gründete sie ge- meinsam mit der späteren Königin Carola den Albert-Verein (Landesfrauenverein des Roten Kreuzes im Königreich Sach- sen) und arbeitete in dessen Vorstand mit. Ihre pflegerischen Kenntnisse hatte sie sich autodidaktisch sowie durch Hospita- tionen im Diakonissenhaus Dresden und in der Universitätsklinik Leipzig angeeig- net. Im gleichen Jahr erwarb sie das Areal in Loschwitz und ließ es zu einem Erho- lungsheim für Kriegsinvaliden umgestal- ten. 1872 öffnete die Klinik als „Deutsche Heilstätte für Invalide und Kranke“ und nahm zunächst 25 Patienten auf, die sich dort von ihren Kriegserlebnissen erholen konnten. Drei Jahre später wurde die Ein- richtung in eine Stiftung des Roten Kreu- zes umgewandelt, deren Schirmherrin die sozial engagierte Königin Carola wurde. Marie Simon leitete die Heilstätte noch bis zu ihrem Tod im Jahr 1877. Gemäß des Statutes wurden weiterhin Kriegsin- validen sowie erkrankte oder verwundete Militärangehörige betreut. Außerdem – ein Novum in dieser Zeit – wurde hier fach- kundiges Pflegepersonal ausgebildet. Zi- vilpersonen stand die Heilstätte nur gegen Zahlung eines entsprechenden Entgelts zur Verfügung. Auch nach dem Tod der Gründerin ging der Betrieb in Loschwitz weiter und wurde 1894 und 1902 sogar noch erweitert. 1912 musste sie jedoch mangels Auslastung geschlossen werden. Das Grundstück ging daraufhin in den Besitz der Stadt Dresden über, die es an die Elisabeth-von Pohland-Stiftung weiterveräußerte. Als zwei Jahre später der Erste Weltkrieg be- gann, änderte sich die Situation grundle- gend: erneut mussten unzählige Soldaten versorgt werden. 1919 wurde das Lazarett endgültig geschlossen und die Gebäude zu Wohnhäusern umgebaut. Die Bauten stehen heute unter Denkmalschutz und wurden 2002/03 saniert. Im Archiv des Museums in Beierfeld be- finden sich zahlreiche Dokumente, Post- karten, Briefe, Bücher und Berichte, die zur Heilstätte Bezug nehmen. Das älteste Dokument ist ein Brief vom Februar 1874 an den Pegauer Stadtrat. Außerdem exis- tiert ein Buch mit dem Titel „Caritas“ von 1878 mit Beiträgen Dresdner Dichter und Schriftsteller. Wir sind ständig auf Spurensuche und für Hinweise dankbar. Leider sind viele Ge- bäude durch Krieg und Sozialismus zer- stört worden. Wo gibt es in Sachsen noch Gebäude, die vom Roten Kreuz errichtet wurden und auch noch genutzt werden? Dies können ehemalige Pflegeinrichtun- gen, Kolonnenhäuser oder Verwaltungs- gebäude sein. Melden Sie sich bitte beim Sächsischen-Rot-Kreuz-Museum Beier- feld per Telefon: 03774 509333 oder 0179 4443187 oder per E-Mail: museum@drk-beierfeld.de Fotos: Sächsisches Rot-Kreuz-Museum feld per Telefon: 03774509333 oder 01794443187 oder per

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