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DRK 1-2004

KreisverbandLöbau 11 DRK Kreisverband Löbau e.V. Äußere Zittauer Straße 47a 02708 Löbau Telefon 0 35 85/8 50 98-0 Telefax 0 35 85/8 50 98-13 e-Mail drk.loebau@t-online.de Häufig sehen wir im Fernsehen oder lesen in der Zeitung von Zug- oder Flugzeugunglücken, Naturkatastro- phen oder Kriegen. Es scheint immer alles weit weg zu sein, und uns nicht zu betreffen. Doch wie schnell ein Unglück vor der „Haustür“ passieren kann, zeig- te uns das Hochwasser im August 2002. Schon vorher beschäftigte uns diese Problematik sehr. Den letzten Anstoß dafür erhielten wir durch die Veränderung der Träger- schaft des Sanitätszuges im Landkreis. Im Jahre 2001 gab der Malteser Hilfs- dienst die Verantwortung ab. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, einen neuen Sanitätszug für den Katastro- phenschutz zu bilden. Gemeinsam mit dem DRK-Kreisverband Zittau stellten wir uns der Aufgabe. Zuerst galt es, die Frage zu klären, wo wir am besten mit der Werbung von Eh- renamtlichen beginnen. Da die größte Konzentration von Jugendlichen nun einmal an Schulen ist, waren auch die- se unser erster Anlaufpunkt. Im Gym- nasium Herrnhut stießen wir sofort auf offene Ohren bei der Schulleitung und es mangelte auch nicht an engagierten Schülern, die sich sofort zur ehrenamt- lichen Mitarbeit bereit erklärten. Seit- dem wird einmal monatlich theoreti- sches Wissen gepaukt, praktisch geübt und bereits erworbene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten gefestigt. Aber natürlich gehören nicht nur Herrn- huter Gymnasiasten zur Ausbildungs- gruppe. „Wir sind keine geschlossene Gesellschaft, sondern offen für jeden, der die Initiative ergreifen und freiwillig Sanitätsdienst leisten möchte“, sagen sie von sich selbst. Seit Januar 2002 bildeten wir 25 Ju- gendliche aus unserem Kreisverband für den Einsatz im Sanitätszug des Kata- strophenschutzes aus. Jetzt gehören sie ganz offiziell zur KatS-Einheit des Land- kreises Löbau-Zittau. Damit haben wir endlich erreicht, was wir uns schon lan- ge vorgenommen hatten. Heute – nach zwei Jahren – können wir sagen, dass unsere Entscheidung für das Herrnhuter Gymnasium richtig war und auch der Aufwand – vor allem am Anfang – hat sich gelohnt. Wir haben jetzt in Herrnhut einen DRK-Ortsverein mit engagierten Mitgliedern, die nicht nur im Katastrophenschutz aktiv sind. Die Jugendlichen haben an ihrem Gymnasium einen gut funktionieren- den Schulsanitätsdienst aufgebaut. Im eigens dafür eingerichteten und von ih- nen renovierten Sanitätsraum konnte schon mehrmals Schülern geholfen werden, die sich verletzt hatten oder sich nicht wohlfühlten. Zum anderen wird die Gruppe aber auch für die Absi- cherung von Sportveranstaltungen, Stadt- und Straßenfesten u. ä. einge- setzt. Für die Jugendlichen ist es auch ganz selbstverständlich, dass sie sich an Aktionen des DRK-Kreisverbandes beteiligen, wie zum Beispiel am Kreis- wettbewerb des Jugendrotkreuz, bei der Präsentation des DRK zum Tag der Vereine oder bei der Ausbildung der Jugendfeuerwehr im Landkreis. Ihren ersten großen Einsatz hatten die Jugendlichen jedoch schon vor dem Abschluss ihrer Sanitätsausbildung, nämlich bei der Flutkatastrophe im Sommer 2002 in Dresden. Ohne zu zö- gern und lange zu überlegen beteilig- ten sie sich am Einsatz unseres Kreis- verbandes. So betreuten sie mehrere Tage in einem Berufsschulzentrum evakuierte Senioren und Patienten aus Pflegeheimen und dem Krankenhaus Friedrichstadt. „Das war teilweise ganz schön heftig“, erinnert sich Mike Schnitter. „Wer von uns hatte denn zu- vor schon einmal kranke, bettlägerige oder ältere Menschen versorgt?“ Und sie haben die Anforderung und Verant- wortung toll gemeistert. Sie halfen mit viel Liebe bei der Betreuung der betrof- fenen Bürger in ihrer vorübergehenden Unterkunft. Für die Jugendlichen war dieser Einsatz eine erste echte Be- währungsprobe und eine gleichzeitige Motivation für die weitere aktive Mitar- beit im Katastrophenschutz. „Die Er- fahrungen von Dresden kann uns nie- mand nehmen. Hier haben wir selbst erlebt, was menschliche Wärme, liebe- volle Zuwendung und Hilfe bewirken können“, sagt Mike Schnitter. Nun heißt es für unsere Herrnhuter Sa- nitäter, erneut die Werbetrommel zu rühren. Denn nach dem Abitur werden einige von ihnen – leider – unseren Landkreis verlassen, um zu studieren bzw. eine Ausbildung zu beginnen. Und schließlich darf kein Platz im Sanitäts- zug unbesetzt bleiben. „Uns ist schon klar, dass wir erst einen Neuen bringen müssen, bevor wir uns verabschieden können. Aber das schaffen wir und außerdem gibt es ja noch Wochenenden und Ferien, da machen wir weiter mit“, meint Aline Krohe ganz optimistisch. Das hoffen und wünschen wir uns auch. Denn der Ortsverein Herrnhut ist inzwi- schen eine feste Stütze für unseren Kreisverband geworden, auf dessen En- gagement und Einsatzbereitschaft wir auch in Zukunft setzen möchten. Weber Geschäftsführerin DRK KV Löbau e.V. Ist Katastrophenschutz wirklich noch notwendig? Telefon 03585/85098-0 Telefax 03585/85098-13

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