Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DRK Erz NEU

DRK VOR ORT IX drk kreisverband hohenstein-ernstthal EHRENMITGLIEDSCHAFT 60 Jahre sind noch nicht genug Heinz Schraps ist im August 83 Jahre alt geworden. Der rüstige Rentner aus Wüs- tenbrand bei Chemnitz hat schon viel gese- hen – unter anderem sechs ereignisreiche Dekaden beim Deutschen Roten Kreuz. Grund genug, ihn einmal zu seinem Leben unter dem Rotkreuz-Banner zu befragen: Ich habe gehört, sie wurden gerade als langjähriges Mitglied ausgezeichnet. Wie lief das ab? „Ja. Das stimmt. Am vergangenen Wo- chenende war das „ADAC GT Masters Weekend“ auf dem Sachsenring bei Zwi- ckau und ich bekam eine Einladung vom Vorstand des Kreisverbands. Dort wurde ich dann mit dem Auto über den Ring ge- fahren und durfte hinter die Kulissen solch eines Ereignisses schauen. Das war schon der Wahnsinn, was dort mittlerweile los ist! Früher standen wir da als Sanitäter noch mit dem Zelt, heute gibt es feste Gebäude und modernste Technik. Das ist sehr beein- druckend. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer geht’s natürlich trotzdem nicht. Das erinnert mich wieder an meine Zeit.“ Was hat Sie zum Eintritt ins DRK bewogen? „Das hat ein bisschen familiäre Gründe: Mein Vater engagierte sich als Techni- scher Leiter im Ortsverband und so kam ich schon früh in Kontakt mit dem Roten Kreuz. Er nahm mich als kleiner Junge natürlich überall mit hin und mir gefielen gleich die Kameradschaft und das Mitei- nander. Ich muss dazu sagen, dass ich körperlich auch nicht gerade der kräftigs- te war – beim DRK bekam ich aber gleich die volle Anerkennung als Person und habe mich natürlich wohl gefühlt dabei. Kurz vor Kriegsende, 1944, bin ich dann mit 14 Jahren selbst eingetreten und hatte nach einem Lehrgang noch richtige Fron- teinsätze im Lazarett. Dann war erstmal Schluss, weil die Russen ja sicherheits- halber alle Organisationen verboten hat- ten. Aber Anfang der 50er ging es mit der Neugründung dann richtig los und ich war auch sofort wieder dabei.“ War die Zeit in der DDR irgendwie anders? „Eigentlich kann ich keinen großen Unter- schied zu heute feststellen. Unser Orts- verband ist gut organisiert und vernetzt. Das Rote Kreuz hatte in der DDR aber den Ruf einer relativ unpolitischen Orga- nisation. Viele Eltern schickten ihre Kinder deshalb gern zu uns, weil für die Rotkreuz- Gemeinschaft der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht Politik, Partei oder Religi- on. Dadurch entstand eine wirklich schö- ne Atmosphäre untereinander. Aber ich denke, das empfinden viele heute immer noch so. Nur mit der Mitgliedergewinnung ist es eben schwerer geworden.“ Was haben Sie in ihrer aktiven Zeit erlebt? „Na, aktives Mitglied bin ich immer noch! Als Rentner turne ich zwar nicht mehr über- all mit herum, aber ich komme regelmäßig zu den Versammlungen. Von 1974-1995 war ich Vorsitzender unseres Verbandes in Wüstenbrand und habe mich in der Zeit ehrenamtlich um den Erhalt und die Leis- tungsfähigkeit des Roten Kreuzes hier im Ort gekümmert. Das war eine schöne Zeit. Ich habe eigentlich nur aufgehört um den Jüngeren Platz zu machen, die mit neuen Ideen die neuen Herausforderungen an- gehen müssen. Das muss dann einfach irgendwann sein. Heute freue ich mich die alten Kameraden regelmäßig wieder zu sehen und ich werde auch in meiner Straße oft zu Rotkreuz-Angelegenheiten gefragt. Das Helfen ist mir dabei immer wichtig. Das ist nach so langer Zeit in Fleisch und Blut übergegangen.“ Wie läuft die Nachwuchsarbeit in Wüstenbrand? „Das ist überall ein wichtiges Thema. Die Jugendlichen haben heutzutage einfach mehr Möglichkeiten ihre Freizeit zu ge- stalten. Da ist das DRK nur eine Option von vielen und das macht es schwierig. Erschwerend kommt hinzu, dass es in Wüstenbrand nur noch eine Grundschu- le gibt und dort eben nur Veranstaltun- gen für die Kleinsten stattfinden können. Aber es gibt natürlich auch Gutes zu be- richten. Beispielsweise hat unser Ortsver- band Räume in Hohenstein bekommen, wo wir unser Material lagern können und regelmäßige Treffen organisieren können – auch mit Jugendlichen. Ansonsten gilt: Wer erst einmal beim DRK die Kamerad- schaft kennengelernt hat, geht so schnell nicht wieder weg.“ Wird man mit dem DRK reich? „Natürlich! Unglaublich reich – an interes- santen Erfahrungen und schönen Erinne- rungen. Wenn man 60 Jahre dabei ist, wie ich, bekommt man eine Menge mit und das möchte ich im Leben nicht missen. Das Ehrenamt ist sicherlich manchmal schwer mit der Arbeit und der Freizeit zu verknüpfen, aber anderen helfen zu kön- nen ist das Schönste auf der Welt! Das war vor sechzig Jahren so und das ist heute noch so.“ Vielen Dank für das Gespräch! Das Medical Car Team des DRK Kreisverbandes Hohenstein-Ernstthal Heinz Schraps, rüstiger Rentner im Dienst des Deutschen Roten Kreuz. Foto: Thomas Kretschel

Seitenübersicht